Für die Untersuchungen werden üblicherweise mehrere Termine anberaumt, um nicht unter Zeitdruck und Stress zu geraten. Zunächst wird in einem Gespräch geklärt, was das Anliegen des Klienten/der Klientin ist und ob dieses mit der Untersuchung bearbeitet werden kann. Wenn eine Übereinkunft erzielt wurde, werden je nach Fragestellung unterschiedliche psychologische Leistungstests durchgeführt. Im Einzelfall werden auch Fragebögen vorgelegt. Meist geht es darum, dass sich sowohl Klientin/Klient als auch Untersucher vom aktuellen Stand der geistigen Leistungsfähigkeit ein Bild machen können. Da die geistige Leistungsfähigkeit aus vielen Facetten/Teilfunktionen hat, wäre es nicht ausreichend, nur einen einzelnen Test durchzuführen oder nur eine Funktion zu prüfen. So ist bei Gedächtnisstörungen immer zu klären, ob die subjektiven Beeinträchtigungen nicht auch durch Aufmerksamkeitsstörungen bedingt sind. Den Abschluss der Untersuchung bildet eine Besprechung, in der die Klientin/der Klient über die Ergebnisse der Untersuchung ausführlich informiert wird. Im Gespräch werden Hilfen und Lösungswege angesprochen, sofern die Testergebnisse Hinweise auf Defizite im geistigen Bereich ergeben. Der/die überweisende Facharzt/-ärztin erhält einen ausführlichen schriftlichen Bericht.
Beispiele für Fragestellungen Neuropsychologischer Untersuchungen
Leide ich an einer Alzheimer-Erkrankung?
Kann ich es mir zutrauen, nach einem Unfall mit Schädelhirntrauma wieder zum Arbeiten zu gehen?
Welche Umschulungsmöglichkeiten kann ich anstreben, wenn ich durch eine Krankheit oder Schädigung in meiner geistigen Leistungsfähigkeit beeinträchtigt bin?
Leide ich an einer ADS oder ADHS (Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ohne/mit Hyperaktivität) im Erwachsenenalter?
Verdacht auf demenzielle Erkrankung: Wenn der Verdacht besteht, dass ein Patient unter einer beginnenden demenziellen Erkrankung leidet, wird eine ausführliche neuropsychologische Untersuchung durchgeführt. Ein Untersuchungsbericht für den Haus- oder Facharzt kann erstellt werden.
Differenzialdiagnose Depression - Demenz: Zur Unterscheidung zwischen einem demenziellen Syndrom und einer depressiven Erkrankung werden entsprechende klinische Verfahren und kognitive Leistungstests durchgeführt. Ein Bericht für den Haus- oder Facharzt kann erstellt werden.
Feststellung der Fahreignung für Pkw: Wenn sich nach Kap. 2.5 der Fahrerlaubnisverordnung Zweifel an der psychischen Leistungsfähigkeit wegen einer Minderung der optischen Orientierung, der Konzentrationsfähigkeit, der Aufmerksamkeit, der Reaktionsfähigkeit und der Belastbarkeit ergeben, können diese mit einer speziellen Testbatterie ausgeräumt bzw. objektiviert werden.
Überweisung als Voraussetzung für eine Neuropsychologische Untersuchung
Für eine neuropsychologische Untersuchung und auch für eine entsprechende Therapie ist es notwendig, dass eine Überweisung von einem Arzt/einer Ärztin des Fachgebietes Neurologie, Nervenheilkunde, Psychiatrie und Psychotherapie, Neurochirurgie, Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Neuropädiatrie oder Kinder-/Jugendpsychiatrie und -psychotherapie vorliegt.
Die Überweisung muss an "Neuropsychologie" ausgestellt sein. Nur damit kann die Untersuchung über die gesetzliche Krankenkasse finanziert werden.
Bei Privatpatienten ist eine derartige Überweisung nicht notwendig, aber höchst sinnvoll, damit die Untersuchungsergebnisse in die neurologisch-psychiatrische Therapie eingebunden werden können.
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